Sieger 2024 - Kategorie Treppen und Geländer
Was ist der Deutsche Metallbaupreis?
Handwerksbetriebe, die in die deutsche Handwerksrolle eingetragen sind, bewerben sich mit ihren fertig gestellten Aufträgen/Objekten aus den typischen Arbeitsfeldern des Metallbaus, die vom Verarbeiter in besonders gelungener handwerklicher Weise ausgeführt wurden.
Die Bewerbungsphase läuft jährlich vom 1. Januar bis zum 31. Mai.
Eine Jury aus Verarbeitern und Zulieferern legt die Gewinner fest. Kriterien für die Bewertung sind: Kreativität der Problemlösung, Qualität der handwerklichen Ausführung, Nutzen, Design, Innovation, Problemlösung und technischer Entwicklungsstand.
Bereits zum 14. Mal verlieh das Fachmagazin M&T Metallhandwerk und Technik aus der RM Rudolf Müller Medien in Köln den renommierten Deutschen Metallbaupreis für herausragende Objekte und Problemlösungen im Metallbau.
Im Rahmen des Metallkongresses in Würzburg am 25. Oktober 2024 wurden die Gewinner in den sechs Wettbewerbs-Kategorien „Fenster, Fassade, Wintergarten“, „Treppen und Geländer“, „Metallgestaltung“, „Türen, Tore, Zäune“, „Stahlkonstruktionen“ und „Sonderkonstruktionen“ bekanntgegeben und vor ihren Kollegen aus der Metallhandwerksbranche im VCC Vogel Convention Center geehrt.
Jährlich bewerben sich bundesweit rund 100 Betriebe mit ihren Objekten um eine Auszeichnung mit dem Deutschen Metallbaupreis.
Siegerprojekt
Wendeltreppe mit geschlossener Untersichtsverkleidung
Auftraggeber: medi GmbH & Co. KG, Bayreuth
Die Treppe dient als Gestaltungselement und Kunstobjekt innerhalb einer Büroetage und ist baurechtlich nicht notwendig. Durch die offene Alu-Glas-Fassade ist die Treppe weithin sichtbar.
Die zweiläufige Treppe ist durch ein Podest getrennt. Dieses sollte sich nicht im Verlauf der Außenwange zeigen. Die Herausforderung lag darin, dass die Wange eine andere Steigung aufweist, als die Treppe. Das hat den Effekt, dass die Wange von außen harmonisch durchlaufend wirkt. Durch die gewendelte Untersicht ohne sichtbare Schweißnähte scheint die Treppe wie aus einem Guss.
Und auch die Montage erwies sich als Herausforderung: Bei Einbau der Treppe war der Neubau des Gebäudes bereits weitestgehend fertig gestellt und das Dach geschlossen. In der Fassade blieb eine Öffnung für das Einbringen der Treppe. Diese musste für den Transport und den Einbau in sechs Teilen geplant, gefertigt und einzeln auf die Baustelle gebracht werden.
Für den Einbau mussten die Monteure Stahlträger an die Betondecke des Gebäudes anbringen, damit die schweren Einzelteile mittels Laufkatzen an die richtige Stelle verbracht werden konnten.
Filigran wirkt die Treppe auch, weil sie scheinbar nur auf einer kleinen Fläche auf dem Boden aufliegt. Eine lastverteilende Platte unter dem Boden ermöglicht diese Ansicht. Damit die Schwingungen aus der Treppenbegehung nicht auf das Gebäude übertragen werden, finden zusätzliche Kunststofflager Verwendung.
Fazit: Erfahrung und Mut helfen in komplexen Situationen
Viel Erfahrung in der Konstruktion und der Montage von Treppen halfen dem Unternehmen bei dieser besonderen Einbau-Situation. Der Jury gefiel, wie der Metallbauer die schwierig zu konstruierende Treppe im besten Sinne des Wettbewerbs klug geplant und perfekt gebaut hat. Das Kunstobjekt in den obersten beiden Etagen des Bürogebäudes ist von außen wie von innen ein toller Hingucker.